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Jochen Stelzer
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Gemeinwohlorientierung und Rücksichtnahme

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Marl, den 10.02.2004

Bericht über Veranstaltung der SPD-Drewer-Süd zum Bebauungsplan Nr. 175

Gemeinwohlorientierung und Rücksichtnahme bei der Bebauung in Drewer-Süd gefordert

Zusätzlicher Durchgangsverkehr sollte aus Drewer-Süd herausgehalten werden. Diese Feststellung wurde in sehr vielen Wortbeiträgen beim bürgeroffenen Stadtteilgespräch der SPD-Drewer-Süd geäußert. 70 Anwohnerinnen und Anwohner folgten der Einladung in das IGBCE- Jugendheim, um mit Vertretern der SPD und dem Fraktionsvorsitzenden Jens Vogel die Thematik der Südbebauung (Bebauungsplan Nr. 175) engagiert und emotional zu diskutieren.

Mit einem Exkurs durch die Geschichte der Verkehrsplanung der Stadt Marl beleuchtete Jens Vogel die planerischen Überlegungen zum damaligen Stadtkernzubringer und zur sogenannten Lipperandstraße. Anhand von Folien präsentierte er die derzeitigen Überlegungen zum südlichen Baugebiet in Drewer. Die vorliegenden Planentwürfe stellen nach Aussagen von Vogel noch nicht die endgültige Straßenführung da. Insofern sind die derzeit als Diskussionsgrundlage dienenden Skizzen nur als Planungsideen zu ver- stehen, da sie u. a. auch keine Aussagen über die Klassifizierung der möglichen Straßen machen.

In der anschließenden Aussprache wurde schnell deutlich, dass es neben den unterschiedlichen Interessenslagen der Anwohner in Drewer-Süd einige Gemeinsamkeiten gibt: das verkehrsbelastete Nadelöhr Pommernstraße /Westfalenstraße/Breddenkampstraße darf nicht weiter durch zusätzlichen Verkehr belastet werden; neuer Durchgangsverkehr ist aus Drewer-Süd herauszuhalten; die Anbindung der Emslandstraße an das neue Bebau- ungsgebiet wird sehr kritisch bewertet; eine durchgängige, problemlos zu befahrene Querverbindung zwischen der Langehegge und der Herzlia-Allee stößt auf Widerstand.

Vertreter der unterschiedlichen Bürgerinitiativen stellten ihre Alternativ- vorschläge vor. Auch in ihren Konzepten findet eine Anbindung der Emslandstraße an das neue Bebauungsgebiet nicht statt. Die Verkehrs- erschließung erfolgt nach ihren Vorstellungen jeweils von der Herzlia-Allee und der Langehegge, ohne eine durchgängige Querverbindung.

Die positiven Auswirkungen der Südbebauung für Marl, mit einer ver- träglichen, zukunftsfähigen und finanzierbaren Straßenführung, reiben sich mit den Ängsten und der Betroffenheit der Anwohner in Drewer-Süd. Eine generelle Ablehnung des Bebauungsplanes Nr. 175 äußerten die anwesenden Bürger jedoch nicht.

In seinem Schlusswort fasste der Versammlungsleiter Jochen Stelzer den Verlauf dieses "Stadtteilgespräches" zusammen. Es wird bei der Bebauung in Drewer-Süd Verlierer und Gewinner geben. Rücksichtnahme und der Blick über den Ortsteil hinaus sind dabei nicht aus den Augen zu verlieren. Die Stadt Marl als Gemeinwesen muss einen Mittelweg zwischen den unter- schiedlichen Interessenslagen suchen und dann mutig und zügig Ent- scheidungen treffen. Dabei sind die Anregungen und Bedenken der Bürgerinnen und Bürger aus Drewer-Süd gewissenhaft miteinzubeziehen. Die vom Rat beschlossene Bürgerversammlung, die terminlich noch ab- gestimmt werden muss, ist das richtige Forum für die umfassende Bürgerbeteiligung. Stelzer forderte alle auf, diese Möglichkeit zu nutzen.


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