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Jochen Stelzer
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Für den Erhalt von Freiflächen

Archiv > 2001 - 2010 > 2001
Resolution
Für den Erhalt von Freiflächen für Jugendliche

Die Bebauung in den Stadtteilen nimmt zu und als Folge dieser Verdichtung fallen zunehmend Freiflächen für Kinder, Jugendliche und Erwachsene weg. Um diesem Bedarf entgegenzukommen, sieht das Bundesbaugesetz zwingend vor, in jedem Bebauungsplan entsprechend große Flächen als Spielflächen auszuweisen. Diese Spielflächen sind für unsere Kinder und Jugendlichen unverzichtbar.
Mit der Verringerung von Freiflächen in den Wohnvierteln - besonders in den dichtbebauten älteren Stadtteilen - reduzieren sich auch die Erlebnisräume für Jugendliche. Sie weichen bei der Gestaltung ihrer Freizeit auf Spielplätze oder auf zu Grünflächen umgewandelte Spielplätze aus. Große Anziehungskraft üben darüberhinaus naturbelassene Flächen als Treffpunkte oder Rückzugsbereiche aus.
In allen Wohnquartieren liegen Spielflächen und umgewandelte Grünflächen in unmittelbarer Nähe zur Wohnbebauung. Konflikte entstehen, wenn sich Anwohner durch die Freizeitaktivitäten der Jugendlichen gestört fühlen.
Als Folge beantragen Anwohner die Entfernung eines Spielgerätes oder legen ihnen nahe, sich „andern Orts“ aufzuhalten. Den Jugendlichen wird die Mitbenutzung solcher Flächen abgesprochen. Jugendliche machen die frustrierende Erfahrung, daß ihre Freizeitaktivitäten auf diesen Flächen nicht gern gesehen werden. In ihrem Wohnbereich ist kein Platz für sie. Die betroffenen Jugendlichen fühlen sich in die Randbereiche der Wohnquartiere abgedrängt und ausgegrenzt.
Diese Entwicklung entspricht nicht den jugendpolitischen Zielen der Stadt Marl!
Der Rat der Stadt Marl erklärt daher:

Jugendliche sind Teil der lebendigen Gemeinschaft in den Wohnquartieren. Sie haben einen Anspruch auf jugendgerechte Freizeitangebote. Der Rat der Stadt Marl zählt zu diesen Angeboten auch das Vorhalten von Frei-, und Grünflächen, sowie umgewandelte, ehemalige Spielplätze in den Wohnvierteln, auf denen sich Jugendliche treffen können.
Der Rat bekräftigt nochmals nachdrücklich die Beschlüsse, die sich aus dem Bericht „Spielplätze in der Stadt Marl - Bestand und Bedarf“ der Spielplatzkommission ergaben. Er hält daran fest, umgewandelte Spielflächen, die als Grünfläche zu erhalten sind, nicht zu privatisieren und auch in Zukunft als wohnungsnaher Erlebnisraum vorzuhalten. Im Interesse nachfolgender Generationen und mit Blick auf Veränderungen in den Wohnquartieren muß die Stadt die Option auf diese Grundstücke behalten, um sie ggf. zu einem späteren Zeitpunkt reaktivieren zu können.
Der Rat sieht die Notwendigkeit, neben den wohnungsnahen Freiflächen für Jugendliche organisatorisch und pädagogisch aufbereitete, quartierübergreifende Treff-, und Begegnungsmöglichkeiten für Jugendliche aufzubauen, die ihrem sich rasch ändernden Feizeitbedürfniß entgegen kommen und konfliktmindernd für ein Wohnquartier sein können. Exemplarisch bietet sich z.B. für den Bereich Brassert der Freizeitpark Brassert mit der Half Pipe als Basis an.
Der Rat appelliert an alle Anwohner, Jugendliche nicht auszugrenzen und ihren Anspruch auf Freiflächen und jugendspezifische Freizeitbetätigungen in ihrem Wohnviertel anzuerkennen und zu akzeptieren.


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