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Jochen Stelzer
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CDU-Chef nimmt ungebeten am Behördentermin teil

Archiv > 1991 - 2000 > 1998
Marl, den 3.6.’98

Betr.: Leserbrief zur Berichterstattung über den Behördentermin Kläranlage Marl-West

Politischer Anstand und Fairneß nähern sich einem Tiefpunkt. Die „Wende in Sachen Klärschlamm" wird zur alleinigen Angelegenheit des CDU-Vorsitzenden umfunktioniert. Die anderen Ratsparteien spielen keine Rolle mehr. Der zukünftige CDU-Bürgermeisterkandidat nimmt die Schippe selbst in die Hand und beseitigt im Alleingang das Übel.
Wahrscheinlich über CDU-Seilschaften erfuhr der CDU-Vorsitzende von einem reinen Behördentermin. Einlader war das staatliche Umweltamt Herten, eingeladen der Lippeverband und die Stadt Marl. Unaufgefordert klinkte er sich ein und nur er berichtet anschließend der Presse von den Ergebnissen des Ortstermins. Mit diesem durchschaubaren Verhalten stößt er die anderen Ratsparteien vor den Kopf und diskreditiert die unterschiedlichen Aktivitäten der anderen Parteien und der Stadt Marl in dieser Angelegenheit. Kein feiner Stil.
Es sei daran erinnert, daß noch vor wenigen Ratssitzungen der CDU-Chef gegen den Bürgermeister wetterte und ultimativ forderte, über alle offiziellen städtischen Terminen frühzeitig informiert zu werden und die Ratsparteien an solchen Terminen zu beteiligen. Was seine Forderung von gestern in der CDU-Praxis wert ist, dokumentiert der Alleingang des CDU-Vorsitzenden. Mit seinem burschikosen Vorpreschen leistete er keinen Beitrag zum gemeinsamen Vorgehen in Sachen Beseitigung der Geruchsbelästigung Kläranlage Marl-West.
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