Schlaglichter eines rettungslosen Optimisten
Marler Zeitung 11.11.2024
Ärztemangel - Jochen Stelzer befürchtet Ausfall von Hausbesuchen
Sind Termine bei Fachärzten in Marl kaum zu bekommen? Jochen Stelzer (73) hat diesen Eindruck. Drei seiner Verwandten und Bekannten mussten trotz schlimmer Beschwerden Monate warten. Auch er selbst rechnet damit, dass er den Ärztemangel bald persönlich spüren wird. Jochen Stelzer wird künstlich beatmet, ist komplett gelähmt und auf Hausbesuche angewiesen: „Je weniger Ärzte es in Marl gibt, desto schwieriger werden Hausbesuche“, sagt er. „Wenn die Praxen voll sind, werden die Ärzte es sich zweimal überlegen, vorbeizukommen.“
Eine Freundin von Jochen Stelzer suchte, beunruhigt durch extremen Husten und wachsende Atemnot, dringend einen Lungenfacharzt. Vor März 2025 fand sie in Marl keinen freien Termin, auch im Kreis Recklinghausen nicht.
Drei Stunden Warten in der Notfallsprechstunde
Eine Patientin in der Krebsnachsorge steht in Marl vorerst ohne Versorgung da, weil ihre Frauenärztin aufhört, berichtet Jochen Stelzer. Andere Gynäkologen seien ausgebucht.
Grittli Hoffmann (79) aus Brassert bekam, nachdem sie im September die Treppe heruntergestürzt war, nur mit Mühe Termine. Zum Orthopäden musste sie in die Notfallsprechstunde kommen, dort standen Patienten Schlange bis auf die Straße, erzählt sie: „Ich habe drei Stunden gewartet.“ Weil die Seniorin unter starken Schmerzen litt (obwohl die Röntgenaufnahme keinen Bruch gezeigt hatte), erhielt sie zwei Überweisungen fürs MRT. Frühestens Mitte November kann sie untersucht werden. Werden Wartelisten für den Arzttermin bald zur Regel?
Marler Zeitung vom 13.September 2024
Komplett gelähmt und künstlich beatmet
Aber Jochen Stelzer feiert das Leben
Jochen Stelzer (72) machte in Marl zehn Jahre als Ratsherr Politik. Heute ist er ans Bett gefesselt, wird künstlich beatmet - und engagiert sich weiter.
Wer einem schwer Gelähmten gegenübersteht, der künstlich beatmet wird, reagiert normalerweise beklommen. Nicht so bei Jochen Stelzer. Sein ansteckender Humor, seine gute Laune nimmt Besuchern jede Befangenheit. Seine 24 m² große Wohnung ist offen für Freunde und Sitzungen des Paritätischen (Wohlfahrtsverbands). „Ich gehe immer entspannt und glücklich raus, wenn ich hier bin“, sagt eine Krankenschwester. ...weiter
Marler Zeitung
17.09.2024
Ein Vertrauensjob -
Kerstin Schmaloer
(59) ist
Behindertenassistentin
Marl. Für jeweils 24
Stunden ist ihr ein Leben anvertraut: Kerstin Schmaloer betreut den schwer
gelähmten Jochen Stelzer. Wie sie Behindertenassistentin wurde.
Der
schwerstbehinderte Jochen Stelzer
ist
darauf angewiesen, dass Kerstin
Schmaloer keine Fehler macht. Fast
jede Woche unterstützt ihn
die 59-Jährige als
Assistentin. Jochen Stelzer (72) bewegt
nur noch den Kopf und zwei
Finger der rechten Hand. Er
ist ge-
lähmt, ans Bett
gebunden und auf ein Gerät
angewiesen. das ihn über
einen Luft-
Leserbrief Marler Zeitung 06.02.2023
"Verantwortung für die Zukunft"
Kultur und Bildung sind wesentliche Bestandteile einer lebendigen Stadt und tragen zur Stadtidentität und zum Stadtbewusstsein bei. Eine kommunale, verlässliche Finanzierung dieser Bereiche ist unerlässlich, um den Bürgern ein vielfältiges und hochwertiges Kultur- und Bildungsangebot zu bieten. Eine Investition in die kulturelle Vielfalt ist nicht nur für die Bürger*innen, sondern auch für die Stadt selbst von zentraler Bedeutung. Marschall 66 ist die einmalige Chance, das kulturelle Selbstbewusstsein unserer Stadt zukunftsfest zu machen.
Marshall 66 sichert und ermöglichen es, die kulturellen Schätze der Stadt zu erhalten, zu entdecken, zu erleben. ...weiter
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Jochen Stelzer ist ein beeindruckender Mann. Nicht nur, weil er sich selbst als „rettungslosen Optimisten“ bezeichnet. Das ist kaum zu glauben, denn für andere gibt seine Lebenssituation wirklich keinen Anlass zum Optimismus. Er leidet an „progressiver Muskeldystrophie“, einem fortschreitenden Muskelschwund.
Eine ganz besondere Rolle in seinem Leben spielte dabei die insel. So heißt die Marler Volkshochschule, die schon 1955 als erste in Deutschland ein eigenes modernes Haus erhielt, was deutschlandweit Beachtung fand. Ihr sehr aktiver Leiter Dr. Bert Donnepp gab übrigens den Anstoß für den „Grimme-Preis“, der seit 1964 in Marl jährlich für Qualitätsfernsehen vergeben wird.
Statement, gehalten bei der Solidaritätsveranstaltung am 28.02.2023.
Mit dieser Veranstaltung in der Marler Scharoun-Schule sollte ein Anstoß zur Revi-dierung des ablehnenden Ratsbeschlusses für das vom Bund und Land NRW um-fangreich finanzierte Kul-turprojekt initiiert werden.
Mit dieser Veranstaltung in der Marler Scharoun-Schule sollte ein Anstoß zur Revi-dierung des ablehnenden Ratsbeschlusses für das vom Bund und Land NRW um-fangreich finanzierte Kul-turprojekt initiiert werden.
Mein Buchprojekt "Mut zum Ich - Der sprechende Kopf" liegt als Buch vor. "Mut zum Ich" sind biografische Schlaglichter auf mein Leben, das auf so vielfältige Weise von der progressiven Muskeldystrophie geprägt wurde.
Infos zum Buch und Bezugsquelle:
DIN A5, 440 S. Taschenbuch, 16,50 € + Versandtkosten.
Das Buch ist nur noch privat über mich zu beziehen. Benutzen Sie dazu die Email Funktion am Seitenende. (Briefumschlag)
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********** lustig **********
********** aus dem Archiv **********
"Schatz, ich
bin der Meinung, dass wir mehr Kuscheln sollten. Ich denke, dass man sich in
einer Beziehung entfremden kann, wenn man zu wenig kuschelt."
"Wer sind Sie
überhaupt?"
"Siehst du,
genau das meine ich."
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"Ich war doch
gestern gar nicht soo betrunken."
"Alter, du hast
den Duschkopf in den Arm genommen und gesagt er soll aufhören zu weinen."
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"Ich war doch
gestern gar nicht soo betrunken."
"Alter, du hast
den Duschkopf in den Arm genommen und gesagt er soll aufhören zu weinen."
pro familia magazin D Sexualpädagogik und Familienplanung 1/90
Partnerschaft
„Wir lernten uns ohne Erwartungen kennen, und wir nahmen einander an,"
Jochen Stelzer - Ursula Schmitt
Bevor Sie das Nachfolgende lesen und auf sich wirken lassen, möchten wir Ihnen einige Fragen stellen: Glauben Sie, dass Partnerschaft zwischen „ungleichen" Partnern möglich ist? Glauben Sie, dass eine glückliche Partnerschaft gelebt werden kann, wenn einer der Partner in Abhängigkeit vom anderen steht? Glauben Sie, dass man mit einer permanenten Belastung für einen der Partner ein gemeinsames Leben aufbauen und führen kann? - Fragen, die noch nichts mit Behinderung zu tun haben und in die sich jeder hineindenken oder die er aus seiner eigenen Erfahrung beantworten kann.